DiGA Check: MindDoc Auf Rezept

APP Icon MindDoc Auf Rezept
Schwerpunkt
Psychiatrie, Depression
Zulassungsstatus
vorläufig
Plattform
App
Herausgeber
MindDoc Health GmbH (Deutschland)
Letzte Aktualisierung:
02.10.2024
Die App MindDoc Auf Rezept bietet Unterstützung für Patienten mit Depressionen und soll mithilfe einer Tagebuchfunktion und Wissensvermittlung inkl. Übungen aus dem Bereich der Kognitiven Verhaltenstherapie zu einem Rückgang der Symptome beitragen. Die DiGA muss dabei nicht nach 90 Tagen erneut verschrieben werden.

Informationen

  • Ausschließlich App (iOS (mind. 15) und Android (mind. 7.0)) 
  • Vorläufig aufgenommen
  • https://minddoc.com/de/de/auf-rezept
  • Verfügbar auf: Deutsch, Englisch
  • Hersteller: MindDoc Health GmbH (Deutschland)
  • Kosten für Patienten: 0€
  • Kosten für die Gesetzliche Krankenkasse: 199,00€*

* Beim Preis handelt es sich um eine Einmallizenz, d.h. anders als bei DiGAs üblich muss MindDoc Auf Rezept nicht nach 90 Tagen erneut verordnet werden.

! Beim Download aus dem entsprechenden App-Store müssen Sie darauf achten, dass Sie „MindDoc auf Rezept“ (lila Farbe) und nicht „MindDoc: Dein Begleiter“ (orange Farbe) auswählen.

  • Ausschließlich App (iOS (mind. 15) und Android (mind. 7.0))
  • Vorläufig aufgenommen
  • https://minddoc.com/de/de/auf-rezept
  • Verfügbar auf: Deutsch, Englisch
  • Hersteller: MindDoc Health GmbH (Deutschland)
  • Kosten für Patienten: 0€
  • Kosten für die Gesetzliche Krankenkasse: 199,00€*
  • Kosten für Ärzte: 0€ (keine Budgetbelastung)
  • PZN: 19234031

* Beim Preis handelt es sich um eine Einmallizenz, d.h. anders als bei
DiGAs üblich muss MindDoc Auf Rezept nicht nach 90 Tagen erneut
verordnet werden.

  • Depressionen* (leicht, mittelgradig; auch rezidivierend)
  • Alter > 18 Jahre
  • Grundlegende Kenntnisse im Umgang mit einem Smartphone/Tablet

* Bei Suizidgedanken oder Suizidabsichten holen Sie sich (unabhängig von der Nutzung einer DiGA) Hilfe! Sprechen Sie Ihren Arzt an oder wählen Sie die 116117 oder die 112!

  • Leichte depressive Episode (F32.0)
  • Mittelgradige depressive Episode (F32.1)
  • Rezidivierende depressive Störung, gegenwärtig leichte Episode (F33.0)
  • Rezidivierende depressive Störung, gegenwärtig mittelgradige Episode (F33.1)

Dazu müssen Patienten mind. 18 Jahre alt sein und sollten über grundlegende Kenntnisse im Umgang mit einem Smartphone oder Tablet verfügen.

    Bei Vorliegen einer der folgenden Erkrankungen:

    • Schwere Depression
    • Schizophrenie oder anderweitige akute Psychosen
    • Schizoaffektive Störung
    • Bipolare affektive Störung
    • Manie
    • Demenzielle Erkrankungen
    • Akute Suizidalität*

    Und bei einem Alter < 18 Jahren (siehe FAQ „Gibt es DiGAs auch für Kinder und Jugendliche?“).

    Bei Unklarheiten diesbezüglich sprechen Sie einfach Ihren behandelnden Arzt an oder melden Sie sich bei uns.

    * Bei Suizidgedanken oder Suizidabsichten holen Sie sich (unabhängig von der Nutzung einer DiGA) Hilfe! Sprechen Sie Ihren Arzt an oder wählen Sie die 116117 oder die 112!

    Weitere affektive Störungen

    • Manische Episode (F30)
    • Bipolare affektive Störung (F31)
    • Schwere depressive Episode mit psychotischen Symptomen (F32.3)
    • Rezidivierende depressive Störung, gegenwärtig schwere Episode mit psychotischen Symptomen (F33.3)

    Demenzielle Erkrankungen

    • Demenz bei Alzheimer-Krankheit (F00)
    • Vaskuläre Demenz (F01)
    • Demenz bei anderenorts klassifizierten Krankheiten (F02)
    • Nicht näher bezeichnete Demenz (F03)
    • Organisches amnestisches Syndrom, nicht durch Alkohol oder andere psychotrope Substanzen bedingt (F04)
    • Delir, nicht durch Alkohol oder andere psychotrope Substanzen bedingt (F05)
    • Andere psychische Störungen aufgrund einer Schädigung oder Funktionsstörung des Gehirns oder einer körperlichen Krankheit (F06)

    Psychotische Störungen

    • Schizophrenie (F20)
    • Schizotype Störung (F21)
    • Anhaltende wahnhafte Störungen (F22)
    • Akute vorübergehende psychotische Störungen (F23)
    • Induzierte wahnhafte Störung (F24)
    • Schizoaffektive Störungen (F25)
    • Sonstige nichtorganische psychotische Störungen (F28)
    • Nicht näher bezeichnete nichtorganische Psychose (F29)

    Dazu empfiehlt der Hersteller Vorsicht bei der Verordnung, wenn bei einem Patienten Substanzabhängigkeit in der Anamnese bekannt ist.

    • Alter < 18 Jahre

    ! Schwere depressive Episoden ohne psychotische Symptome (F32.2) sind weder als Indikation noch als Kontraindikation gelistet. Laut Hersteller handelt es sich zwar nicht um eine harte Kontraindikation, allerdings werden auch keine Patienten mit schwerer Depression in die Zulassungsstudie eingeschlossen. Weitere DiGAs finden Sie unten unter „Alternativen zu MindDoc Auf Rezept“.

      • Rückgang der depressiven Symptome
      • Reduktion der depressiven Symptomatik

      Die App bietet drei Hauptfunktionen:

      • Tagebuch („Journal“)
      • Wissensvermittlung inkl. Übungen („Entdecken“)
      • Analyse („Ergebnisse“)

      Hinter dem „Journal“ verbirgt sich eine Tagebuchfunktion, wobei Sie 3x/Tag Fragen zu auftretenden Symptomen beantworten sollen. Dazu haben Sie die Möglichkeit, Freitexte zu notieren. Regelmäßig werden auch Fragen zu Symptomen weiterer psychischer Erkrankungen gestellt. Das mag auf den ersten Blick etwas gewöhnungsbedürftig sein, kann aber durchaus helfen, weil bei Depressionen nicht selten auch weitere psychische Erkrankungen zeitgleich auftreten.

      Im Bereich „Entdecken“ gibt es eine relativ umfangreiche Wissensbibliothek, die zusätzlich auch Übungen, v. a. aus dem Bereich der Kognitiven Verhaltenstherapie (KVT) enthält. Basierend auf Ihren Eingaben im „Journal“ empfiehlt Ihnen die DiGA bestimmte Inhalte, die für Sie (mutmaßlich) relevanter sind. Themen sind beispielsweise Denkmuster, Grübeln, Selbstwert, Akzeptanz, Schlafhygiene oder der Umgang mit Konflikten.

      Nach 14 Tagen Eingaben im „Journal“ bietet der Bereich „Ergebnisse“ eine Feedbackfunktion, in der Sie eine automatisierte Analyse Ihrer Tagebuchdaten erhalten.

      Die App bietet drei Hauptfunktionen:

      • Tagebuch („Journal“)
      • Wissensvermittlung inkl. Übungen („Entdecken“)
      • Analyse („Ergebnisse“)

      Hinter dem „Journal“ verbirgt sich eine Tagebuchfunktion, mit deren Hilfe 3x/Tag Fragen zur Symptomatik beantwortet werden sollen. Dazu gibt es die Möglichkeit einer Freitexteingabe. Regelmäßig werden auch Symptome weiterer psychischer Erkrankungen abgefragt (u. a. Angst-/Zwangsstörungen). Darauf sollte man Patienten ggf. hinweisen, weil es zunächst gewöhnungsbedürftig erscheint. Aus unserer Sicht kann es allerdings auch diagnostisch helfen, mögliche Komorbiditäten aufzudecken.

      Im Bereich „Entdecken“ gibt es eine relativ umfangreiche multimediale Wissensbibliothek für Psychoedukation sowie darin integrierte Übungen, v. a. aus dem Bereich der Kognitiven Verhaltenstherapie (KVT). Basierend auf den Eingaben im „Journal“ empfiehlt die DiGA bestimmte Inhalte vordergründig zu bearbeiten.

      Inhaltliche Themen (Auszug):

      • Denkmuster und Grundannahmen
      • Grübeln
      • Suizidgedanken
      • Rückfallprophylaxe/Krisenplan
      • Selbstwert/Akzeptanz
      • Schlafen/Schlafhygiene
      • Achtsamkeit/Entspannung
      • Umgang mit Konflikten

      Dazu finden sich Informationen zu häufigen Komorbiditäten (u. a. Angststörungen und Zwangsstörungen).

      Nach 14 Tagen Eingaben im „Journal“ bietet der Bereich „Ergebnisse“ eine Feedbackfunktion, in der die Patienten eine automatisierte Analyse Ihrer Tagebuchdaten erhalten.

      Nach einem ersten Test von MindDoc Auf Rezept gefällt uns die App sehr gut. Zwar bietet die DiGA eher wenig Funktionen, diese sind dafür allerdings relativ umfangreich und die App bleibt auf diese Weise sehr intuitiv bedienbar. Positiv fällt dazu auf, dass sich im Wissensbereich Inhalte als Text, Audio und Video abwechseln.

      Dafür fehlt eine Webanwendung, die wir uns für das Lesen längerer Texte auf einem größeren Bildschirm und für Freitexteingaben mithilfe einer PC-Tastatur gewünscht hätten. Und auch eine Chat-Funktion für technische oder oberflächliche inhaltliche Fragen wäre aus unserer Sicht sinnvoll.

      Da MindDoc Auf Rezept anders als die meisten DiGAs als sogenannte Einmallizenz verschrieben wird, brauchen Sie nach 90 Tagen kein neues Rezept. Stattdessen bleibt die DiGA dauerhaft nutzbar. Daher können wir uns diese DiGA besonders gut für Patientinnen und Patienten mit rezidivierenden Depressionen vorstellen. So ist es möglich, die DiGA ggf. auch mal für längere Zeit nicht zu nutzen und bei Auftreten erster depressiver Symptome wieder mit der Nutzung zu beginnen.

      Positives

      • Inhalte zum Teil multimedial (Text, Audioübungen, Videos; allerdings keine Auswahlmöglichkeit)
      • Vielfältige Inhalte für Psychoedukation (inkl. Priorisierung durch die DiGA basierend auf spezifischer Symptomatik)
      • Verordnung als Einmallizenz

      Negatives

      • Fehlende Webanwendung (gerade für lange Lesephasen, Eingaben von Freitexten)
      • Fehlende Chatfunktion

      Nach einem ersten Test von MindDoc Auf Rezept gefällt uns die App sehr gut. Zwar bietet die DiGA eher wenig Funktionen, diese sind dafür

      allerdings relativ umfangreich und die App bleibt auf diese Weise sehr
      intuitiv bedienbar. Positiv fällt dazu auf, dass sich im Wissensbereich Inhalte als Text, Audio und Video abwechseln.

      Dafür fehlt eine Webanwendung, die wir uns für das Lesen längerer Texte auf einem größeren Bildschirm und für das Verschriftlichen von bspw. einem Krisenplan gewünscht hätten. Und auch eine Chat-Funktion für technische oder oberflächliche inhaltliche Fragen wäre aus unserer Sicht sinnvoll.

      Durch die niedrigen Kosten und die Verordnung per Einmallizenz, die für die Patienten (ohne Folgeverordnung) dauerhaft nutzbar bleibt, ist diese DiGA sicherlich eine sinnvolle Option für Patientinnen und Patienten mit rezidivierenden Depressionen. So ist es möglich, die DiGA ggf. auch mal für längere Zeit nicht zu nutzen und bei Auftreten erster depressiver Symptome wieder mit der Nutzung zu beginnen.

      Positives

      • Inhalte zum Teil multimedial (Text, Audioübungen, Videos; allerdings keine Auswahlmöglichkeit)
      • Vielfältige Inhalte für Psychoedukation (inkl. Priorisierung durch die DiGA basierend auf spezifischer Symptomatik)
      • Verordnung als Einmallizenz
      • Niedrige Kosten

      Negatives

      • Fehlende Webanwendung (gerade für lange Lesephasen, Eingaben für Krisenpläne)
      • Fehlende Chatfunktion

      * Diese beiden DiGAs sind aktuell die einzigen mit Zulassung für schwere Depressionen (Stand: 14.02.2024).

      # Diese beiden DiGAs sind aktuell die einzigen mit Zulassung auch bei Dysthymia (Stand: 14.02.2024).