DiGA Check: HelloBetter Vaginismus Plus

- Schwerpunkt
- Gynäkologie, Vaginismus
- Zulassungsstatus
- dauerhaft
- Plattform
- App Webanwendung
- Herausgeber
- GET.ON Institut für Online Gesundheitstrainings GmbH (Deutschland)
- Letzte Aktualisierung:
- 02.10.2024
Informationen
- Webanwendung im Browser (bspw. Firefox, Chrome, Edge, Safari) und App*
- Dauerhaft aufgenommen
- https://hellobetter.de/online-kurse/vaginismus-plus/
- Hersteller: GET.ON Institut für Online Gesundheitstrainings GmbH (Deutschland)
- Kosten für Patientinnen: 0€
- Kosten für die Gesetzliche Krankenkasse: 235€/90 Tage (= 2,61€/Tag)
* Zwar wird die DiGA offiziell nur als Webanwendung gelistet, allerdings ist sie auch als App verfügbar, weshalb wir sie in beiden Kategorien listen.
- Webanwendung im Browser (bspw. Firefox, Chrome, Edge, Safari) und App*
- Dauerhaft aufgenommen
- https://hellobetter.de/online-kurse/vaginismus-plus/
- Hersteller: GET.ON Institut für Online Gesundheitstrainings GmbH (Deutschland)
- Kosten für Patientinnen: 0€
- Kosten für die Gesetzliche Krankenkasse: 235€/90 Tage (= 2,61€/Tag)
- Kosten für Ärzte: 0€ (keine Budgetbelastung)
- PZN: 18016941
* Zwar wird die DiGA offiziell nur als Webanwendung gelistet, allerdings ist sie auch als App verfügbar, weshalb wir sie in beiden Kategorien listen.
- Nichtorganischer* Vaginismus (= nicht willkürliche Verkrampfung der Vagina)
- Nichtorganische* Dyspareunie (= Schmerzen beim Eindringen des Penis in die Vagina)
* nichtorganisch meint in diesem Zusammenhang, dass die Verkrampfung bzw. die Schmerzen nicht durch körperliche Faktoren (bspw. Verletzungen oder Fehlbildungen im Intimbereich) erklärt werden können, sondern vor allem durch Anspannung oder psychische Faktoren verursacht werden. Als Überbegriff wird gelegentlich auch die Bezeichnung „Genito-Pelvine Schmerz-Penetrationsstörung“ verwendet.
- Weibliches Geschlecht
- Alter > 18 Jahre
- Grundlegende Kenntnisse im Umgang mit einem Laptop/Tablet/Smartphone
- Nichtorganischer Vaginismus (F52.5)
- Nichtorganische Dyspareunie (F52.6)
In der DiGA wird auch die übergreifende Bezeichnung „Genito-Pelvine Schmerz-Penetrationsstörung“ verwendet.
- Weibliches Geschlecht
- Alter > 18 Jahre
- Grundlegende Kenntnisse im Umgang mit einem Laptop/Tablet/Smartphone
Bei Vorliegen einer der folgenden Erkrankungen:
- Akute psychotische Erkrankungen
- Akute Suizidalität*
Dazu kann die DiGA nicht bei männlichem Geschlecht sowie nicht für Mädchen mit einem Alter unter 18 Jahren (siehe FAQ: „Gibt es DiGAs auch für Kinder und Jugendliche?“) verschrieben werden.
Bei Unklarheiten diesbezüglich sprechen Sie einfach Ihren behandelnden Arzt an oder melden Sie sich bei uns.
* Bei Suizidgedanken oder Suizidabsichten holen Sie sich (unabhängig von der Nutzung einer DiGA) Hilfe! Sprechen Sie Ihren Arzt an oder wählen Sie die 116117 oder die 112!
- Akute vorübergehende psychotische Störungen (F23)
- Akute Suizidalität
- Männliches Geschlecht
- Alter < 18 Jahre (siehe FAQ: „Gibt es DiGAs auch für Kinder und Jugendliche?“)
Bei Unklarheiten melden Sie sich gerne auch bei uns.
Die DiGA-Nutzung soll Ihnen dabei helfen, eine bessere vaginale Penetration (beim Geschlechtsverkehr) zu erreichen.
Da die Beschwerden je nach Patientin sehr individuell sein können, kann damit sowohl eine Abnahme von Schmerzen bei der Penetration, optimalerweise sogar eine komplett schmerzfreie Penetration und/oder eine überhaupt erst mögliche Penetration gemeint sein.
Die DiGA-Nutzung soll laut Hersteller zu einer „Verbesserung der vaginalen Penetrationsfähigkeit beim Geschlechtsverkehr“ führen.
Aufgrund der hohen Individualität der Beschwerden je nach Patientin halten wir verschiedene konkrete Ziele für denkbar: Schmerzreduktion bei der Penetration, vollständige Schmerzfreiheit bei der Penetration und/oder erstmalig mögliche Penetration.
Die DiGA bietet fünf Funktionen:
- Wissensvermittlung (“Kurs”)
- Übungen
- Chat („Nachrichten“)
- Tagebuch
- “Betterbox”
Im „Kurs“ finden Sie Wissensinhalte in Form von Texten, Audiodateien und Videos rund um Vaginismus, bspw. zu Ursachen, Zusammenhängen und Strategien im Umgang. Dazu gibt es Freitextfelder, die Ihnen bei der Reflexion helfen sollen. Einheit Nr. 1 dient als Einführung. Einheit Nr. 9 ist eine Zusammenfassung. Vier Wochen nach vollständiger Bearbeitung der neunten Einheit soll eine letzte Einheit der Auffrischung dienen, bevor die DiGA nach 90 Tagen Nutzung ausläuft.
Im Rahmen der Einheiten werden kontinuierlich Übungen (u. a. Entspannungsübungen, Beckenbodentraining, Einführungsübungen) vorgestellt, die Sie zuhause eigenständig durchführen sollen. Darunter sind auch Übungen, die gemeinsam mit Ihrem Partner durchgeführt werden können, wobei es immer auch Alternativen für eine Durchführung alleine geben soll.
Per Chat ist es möglich, Fragen an (beim Hersteller angestellte) Psychologen zu stellen. Diese sollen darüber hinaus laut Hersteller „nach jeder bearbeiteten Einheit eine schriftliche Rückmeldung zu den Fortschritten geben“. Die Funktion war in unserem Testzugang leider nicht freigeschaltet.
Das Tagebuch soll Ihnen dabei helfen, die regelmäßig durchgeführten Übungen sowie damit verbundene Gefühle/Gedanken festzuhalten. Alle 14 Tage erfolgt ein „Symptomcheck“, in dem auch depressive Symptome abgefragt werden. Diese können bei Vaginismus auftreten. Sollten Sie keinerlei dieser Symptome bei sich feststellen, können Sie die Fragen aus unserer Sicht ignorieren.
Die „Betterbox“ sammelt im Laufe der DiGA-Nutzung empfohlene Artikel und Audiodateien und ermöglicht Ihnen einen schnellen Zugriff auf Artikel, die Sie als besonders hilfreich markiert haben.
Die DiGA bietet fünf Funktionen:
- Wissensvermittlung (“Kurs”)
- Übungen
- Chat („Nachrichten“)
- Tagebuch
- “Betterbox”
Im „Kurs“ werden psychoedukative Inhalte mit Schwerpunkten aus der Kognivitiven Verhaltenstherapie multimedial (Text, Video, Audio) aufbereitet angeboten. Dazu gibt es Freitextfelder zur Selbstreflexion. Die erste Einheit dient der Einführung. Die neunte Einheit ist eine Zusammenfassung der erlernten Inhalte. Vier Wochen nach vollständiger Bearbeitung aller Einheiten soll eine letzte Einheit zur Auffrischung bearbeitet werden.
Im Rahmen der Einheiten werden kontinuierlich Übungen (u. a. Entspannungsübungen, Beckenbodentraining, Einführungsübungen) vorgestellt, die die Patientinnen eigenständig durchführen sollen. Dabei soll es laut Hersteller auch Übungen geben, die gemeinsam mit einem Partner durchzuführen sind, wobei immer Alternativen für eine Durchführung alleine zur Verfügung stehen sollen.
Per Chat ist es möglich, Fragen an (beim Hersteller angestellte) Psychologen zu stellen. Diese sollen darüber hinaus laut Hersteller „nach jeder bearbeiteten Einheit eine schriftliche Rückmeldung zu den Fortschritten geben“. Die Funktion war in unserem Testzugang leider nicht freigeschaltet.
Das Tagebuch soll primär dazu dienen, die eigenständig durchgeführten Übungen sowie damit verbundene Gefühle/Gedanken festzuhalten. Alle 14 Tage erfolgt ein „Symptomcheck“, in dem auch depressive Symptome abgefragt werden. Da nicht alle Patientinnen mit Vaginismus auch depressive Symptome aufweisen, würden wir empfehlen, bei der Verschreibung der DiGA einmal auf diese Fragen hinzuweisen, damit sich die Patientinnen nicht wundern.
Die „Betterbox“ sammelt im Laufe der DiGA-Nutzung empfohlene Artikel und Audiodateien und ermöglicht einen schnellen Zugriff auf Artikel, die von Nutzerinnen als hilfreich markiert worden sind.
Die DiGA-Hersteller sind im Rahmen der Gesetzgebung verpflichtet, einen Support für ihre DiGA anzubieten. Dieser muss Ihnen innerhalb von 24h eine Rückmeldung geben. Bei HelloBetter Vaginismus Plus nutzen Sie dafür einfach die Chatfunktion.
Nach der Rezeptausstellung für die DiGA können Sie die DiGA aus unserer Sicht eigenständig nutzen. Das gilt insbesondere für die Durchführung der Übungen. Bei Fragen oder Unsicherheiten helfen die Psychologen des Herstellers, die Sie per Chatfunktion innerhalb der DiGA erreichen.
Nach Ablauf der DiGA-Nutzung (nach 90 Tagen) sollten Sie mit dem verschreibenden Arzt besprechen, inwieweit sich die Beschwerden verbessert haben. Sollten Sie noch nicht alle Einheiten bearbeitet haben, wäre eine zweite Verschreibung möglich. Die Übungen können und sollten Sie auch über die DiGA-Verschreibung hinaus weiter durchführen.
Im Anschluss an die Verordnung der DiGA, die sowohl hausärztlich als auch fachärztlich erfolgen kann, kann die DiGA-Nutzung durch die Patientinnen eigenständig erfolgen.
Die per Chatfunktion erreichbaren Psychologen (siehe „Funktionsweise“) sollen laut Hersteller auch die Eingaben der Patientinnen „überwachen“, um bei psychischen Problemen rechtzeitig Unterstützung bieten zu können.
Nach Ablauf der DiGA-Nutzung (nach 90 Tagen) lohnt sich ein Termin, um gemeinsam zu besprechen, inwieweit sich die Beschwerden
verbessert haben. Sollten noch nicht alle Einheiten bearbeitet
worden sein, wäre eine zweite Verschreibung möglich. Sind hingegen alle Einheiten bearbeitet worden, ist eine erneute Verschreibung aus unserer Sicht nicht sinnvoll. Schließlich können die Übungen an sich auch unabhängig von der DiGA eigenständig durchgeführt werden.
Laut DiGA-Hersteller sollten Sie 1 Kurseinheit pro Woche absolvieren und dafür ca. 1h einplanen. Nach unserem Test halten wir das für realistisch. Grundsätzlich spricht sicherlich auch nichts dagegen, eine Einheit mal aufzuteilen. Allerdings sollten Sie sich schon Zeit nehmen, um die Inhalte in Ruhe zu bearbeiten.
Darüber hinaus sollten Sie auch Zeit an weiteren Wochentagen einplanen, um die vorgestellten Übungen regelmäßig durchzuführen.
Die offizielle Herstellerempfehlung sieht vor, 1 Kurseinheit/Woche zu absolvieren. Dafür sollten die Patientinnen ca. 1h einplanen. Das erscheint uns sinnvoll. Grundsätzlich spricht sicherlich auch nichts dagegen, eine Einheit mal aufzuteilen. Allerdings sollten die Patientinnen sich schon Zeit nehmen, um die Inhalte in Ruhe zu bearbeiten.
Zusätzlich sollte Zeit für die regelmäßige Durchführung der Übungen eingeplant werden.
Für eine dauerhafte Listung als DiGA müssen die jeweiligen Hersteller eine Studie vorlegen, mit der sie die Wirksamkeit der DiGA nachweisen.
Für HelloBetter Vaginismus Plus sind dafür 200 Probandinnen, die aufgrund von Vaginismus sechs Monate lang keinen Geschlechtsverkehr haben konnten, zufällig in eine Interventionsgruppe (Nutzung der DiGA) und eine Kontrollgruppe (Keine DiGA-Nutzung) aufgeteilt worden.
Nach Absolvieren der 8 Kurseinheiten bzw. nach den 12 Wochen wurde per Fragebogen erfasst, bei wie vielen Probandinnen eine vaginale Penetration möglich gewesen ist. Hier zeigte sich, dass unter den Frauen, die die DiGA genutzt hatten, deutlich mehr eine vaginale Penetration erreicht hatten, als unter den Frauen, die die DiGA nicht nutzen konnten.
Um Ihnen noch weitere Informationen und möglicherweise auch Kritikpunkte zur Studie liefern zu können, brauchen wir den Volltext, der uns derzeit leider nicht vorliegt.
Für die dauerhafte Aufnahme ins DiGA-Verzeichnis müssen die Hersteller eine Zulassungsstudie durchführen, die die Wirksamkeit der DiGA (in Bezug auf das formulierte Nutzungsziel, siehe „Therapieziele“ oben) belegt. Da wird den Volltext des Papers trotz ausgiebiger Recherche im Internet derzeit nicht einsehen können, beziehen wir uns an dieser Stelle auf die Angaben im BfArM-Verzeichnis, im Deutschen Register Klinischer Studien sowie aus dem Abstract der Studie.
Für die Zulassungsstudie wurden 200 Probandinnen mit der Diagnose Vaginismus/Dyspareunie eingeschlossen, sofern bei diesen innerhalb der letzten 6 Monate kein Geschlechtsverkehr aufgrund der Symptomatik möglich gewesen war. Laut Studienregister war darüber hinaus eine laufende psychotherapeutische Behandlung wegen Vaginismus ein Ausschlusskriterium für die Studienteilnahme.
Nach randomisierter Aufteilung in eine Interventionsgruppe (IG) und eine Kontrollgruppe (KG) erhielt die IG Zugang zur DiGA. Als primärer Endpunkt wurde untersucht, ob eine vaginale Penetration beim Geschlechtsverkehr nach 8 absolvierten Kurseinheiten bwz. nach 12 Wochen möglich war.
Bei den Ergebnisse finden sich im BfArM-Verzeichnis andere Angaben als im Abstract des Papers. Ersteres spricht von 49% der Probandinnen in der IG, bei denen nach Kursteilnahme eine vaginale Penetration möglich gewesen sei. In der Kontrollgruppe seien es 21% gewesen. Im Abstract werden 31% (IG) und 13% (KG) genannt. Ohne Volltextzugang lässt sich dieser Widerspruch für uns zunächst nicht auflösen.
Weitere Informationen (bspw. zu Drop-Out-Quoten oder sekundären Endpunkten) liefern wir gerne nach, sobald wir das Paper vollständig vorliegen haben.
Grundsätzlich kann man von einer vorhandenen Evidenz über die Wirksamkeit der DiGA ausgehen. Sonst wäre durch das BfArM keine dauerhafte Zulassung erteilt worden. Dazu möchten wir positiv hervorhaben, dass der primäre Endpunkt zwar auf der Angabe der Probandinnen basiert allerdings ja durchaus objektivierbar ist und keine größeren Verzerrrungseffekte aufweist (verglichen bspw. mit der Lebensqualität).
Für weitere Behandlungsmöglichkeiten von Vaginismus und Dyspareunie empfiehlt es sich, Kontakt mit einer gynäkologischen Facharztpraxis aufzunehmen. Grundsätzlich ist es auch denkbar, eine Psychotherapie in Anspruch zu nehmen. Und Dilatatoren für die Durchführung von körperlichen Übungen sind auch außerhalb einer DiGA erhältlich.
Eine weitere DiGA bei Vaginismus gibt es aktuell nicht.
Grundsätzlich sind die Inhalte der DiGA auch im analogen Raum vorstellbar, bspw. eine psychotherapeutische Behandlung mit Schwerpunkten der Kognitiven Verhaltenstherapie (KVT). Gleiches gilt für die körperlichen Übungen, die die Patientinnen auch ohne App eigenständig durchführen können. Dafür nötige Dilatatoren lassen sich auch ohne DiGA verschreiben.
Für weitere Informationen würden wir an gynökologische Facharztpraxen verweisen. Eine weitere DiGA bei Vaginismus gibt es aktuell nicht.
Wir ziehen insgesamt ein positives Fazit zu HelloBetter Vaginismus Plus. Das liegt daran, dass wir eine DiGA bei diesem Beschwerdebild für praktisch halten. Schließlich werden die körperlichen Übungen ohnehin eigenständig zuhause durchgeführt, sodass eine DiGA für die selbstständige Nutzung zuhause sinnvoll erscheint.
Die Funktionen wirken für uns schlüssig. Die Wissensvermittlung bietet Text, Audiodateien und Videos. Dazu gibt es eine Chatfunktion, die Ihnen auch bei inhaltlichen Fragen professionelle psychotherapeutische Hilfe verspricht. Positiv ist aus unserer Sicht auch die Tatsache, dass sowohl eine App als auch eine Webanwendung vorhanden sind. So können Sie die längeren Einheiten am größeren PC-Bildschirm absolvieren und für Übungen besteht die Möglichkeit, das handliche Smartphone zu nutzen.
Großer Kritikpunkt stellt für uns die Tatsache dar, dass die im Laufe der Nutzung benötigten Dilatatoren nicht Teil der DiGA sind, sondern eigenständig von Ihnen organisiert werden müssen. Zwar bietet der Hersteller innerhalb der DiGA ein PDF mit Tipps diesbezüglich an, allerdings können wir uns vorstellen, dass ein solches Thema auch mit Scham behaftet sein kann, sodass es einige Patientinnen entlasten würde, wenn die Dilatatoren nach Freischaltung der DiGA über den Hersteller bestellt werden könnten. Das ist bspw. bei Glukosesensoren oder VR-Brillen in anderen DiGAs möglich.
Dazu ist die Chatfunktion in der App aus unserer Sicht etwas versteckt und dürfte gerne etwas prominenter platziert sein.
Positives
- Vaginismus als häufiges Beschwerdebild mit hoher Dunkelziffer
- DiGA hier gut geeignet, da bspw. Übungen primär eigenständig zuhause durchgeführt werden
- App und Webanwendung vorhanden
- Multimediale, umfassende Wissensvermittlung
Negatives
- Dilatatoren müssen zusätzlich zur DiGA organisiert werden und sind nicht inkludiert
- Chatfunktion ist in der App ziemlich versteckt
Wir ziehen insgesamt ein positives Fazit zu HelloBetter Vaginismus
Plus. Das liegt daran, dass wir eine DiGA bei diesem Beschwerdebild für sehr geeignet halten. Da ein solches Thema durchaus schambehaftet sein kann, wird es zum einen eine relativ hohe Dunkelziffer an Frauen geben, die unter diesen Beschwerden leiden. Zum anderen wird die Durchführung der körperlichen Übungen ohnehin eigenständig erfolgen, sodass eine DiGA für die selbstständige Nutzung zuhause sinnvoll erscheint.
Die Funktionen wirken für uns schlüssig. Die Wissensvermittlung ist
multimedial. Dazu gibt es eine Chatfunktion, die auch bei inhaltlichen
Fragen professionelle psychotherapeutische Hilfe verspricht. Positiv ist
aus unserer Sicht auch die Tatsache, dass sowohl eine App als auch eine Webanwendung vorhanden sind. So können die längeren Einheiten am größeren PC-Bildschirm absolviert werden und für Übungen besteht die Möglichkeit, das handliche Smartphone zu nutzen.
Großer Kritikpunkt stellt für uns die Tatsache dar, dass die im Laufe der
Nutzung benötigten Dilatatoren nicht Teil der DiGA sind, sondern
eigenständig organisiert werden müssen. Zwar bietet der Hersteller
innerhalb der DiGA ein PDF mit Tipps diesbezüglich an, allerdings haben wir oben bereits kurz das Thema Scham angerissen, sodass wir uns vorstellen können, dass es einige Patientinnen entlasten würde, wenn dieDilatatoren nach Freischaltung der DiGA über den Hersteller bestellt werden könnten. Das ist bspw. bei Glukosesensoren oder VR-Brillen in anderen DiGAs möglich.
Dazu ist die Chatfunktion in der App aus unserer Sicht etwas versteckt und dürfte gerne etwas prominenter platziert sein.
Positives
- Vaginismus als häufiges Beschwerdebild mit hoher Dunkelziffer
- DiGA hier gut geeignet, da Behandlung primär eigenständig erfolgen kann
- App und Webanwendung vorhanden
- Multimediale, umfassende Wissensvermittlung
Negatives
- Dilatatoren müssen zusätzlich zur DiGA organisiert werden und sind nicht inkludiert
- Chatfunktion ist in der App ziemlich versteckt